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Burn-on: Immer auf dem Sprung

Burn-on – immer auf dem Sprung

In der Welt von heute, geprägt von ständigem Druck und wachsenden Anforderungen, ist der Wille zur Leistung und der Einsatzbereitschaft oft hoch. Doch während wir oft über den Zusammenbruch reden, wenn Belastungen zu groß werden, gibt es ein Phänomen, das unsichtbar bleibt, während es uns langsam zermürbt: Burn-on.

Burn-on ist ein subtileres Überlastungssyndrom, bei dem Betroffene trotz ihrer längst überschrittenen Grenzen weitermachen. Anders als beim Burn-out, bei dem ein Zusammenbruch eintritt, bleiben die Betroffenen beim Burn-on funktionsfähig, aber in einem dauerhaften Zustand der Überlastung gefangen. Hinter der Fassade der Stärke brodelt es.

Die Zunahme von psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen ist beunruhigend. Globale Krisen und die Anforderungen einer schnelllebigen Arbeitswelt tragen zu dieser Belastung bei. Unternehmen erkennen zunehmend die Bedeutung, psychische Gesundheit zu fördern, da sie die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter beeinträchtigt.

Trotz des wachsenden Bewusstseins bleibt die Dunkelziffer hoch, insbesondere bei “unsichtbaren” Erkrankungen wie dem Burn-on. Burn-on-Patienten zeigen äußerlich oft keine Anzeichen von Krankheit, sondern funktionieren weiterhin, obwohl sie innerlich erschöpft sind. Die Symptome des Burn-on sind vielschichtig und schwer zu erkennen. Betroffene verlieren oft den Kontakt zu ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen und streben einem überzogenen Leistungsanspruch nach. Es ist ein schleichender Prozess, der lange unbemerkt bleibt. Burn-on betrifft oft erfolgreiche und motivierte Personen, die eine tiefe Leidenschaft für ihre Arbeit empfinden. Doch hinter der Fassade des Erfolgs verbirgt sich oft eine tiefe Erschöpfung. Die Spannung zwischen den widersprüchlichen Emotionen und Impulsen im Burn-on ist wie ein Spagat über einem Abgrund. Anfangs mögen Betroffene diesen Zustand sogar als reizvoll empfinden, doch letztendlich führt er zu einer massiven Verkrampfung, die sich auch körperlich auswirken kann.

Um dem vorzubeugen, ist es entscheidend, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört eine bewusste Selbstbeobachtung und die Wiederentdeckung der eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Unternehmen sollten ebenfalls Rahmenbedingungen schaffen, die einen gesunden Umgang mit Belastung ermöglichen.

Die Burn-on-Prophylaxe erfordert sowohl individuelle als auch unternehmerische Verantwortung. Es geht darum, Räume für Selbstfürsorge zu schaffen und das Bewusstsein für psychische Belastung zu schärfen.